Slow Food Saarland und der Biosphärenzweckverband Bliesgau haben unter Mithilfe der Bliesgau Ölmühle mit Sechstklässlern der Robert-Bosch-Schule die alte Kartoffelsorte Bamberger Hörnchen gesetzt und Linsen gesät.
Fast schon Tradition haben die Besuche an der Robert-Bosch-Schule rund um die Kartoffel von Slow Food Saarland und dem Biosphärenzweckverband Bliesgau im Frühjahr und Herbst. Dieses Mal gab es dazu noch Linsen und Leindotter als Stützpflanze, damit die Linsen auch gut in die Höhe wachsen können. ROLAND KÄSTNER und PATRIC BIES von Slow Food Saarland erzählten den Schülerinnen und Schülern der 6. Klasse im Fach Arbeitslehre interessante Informationen über die Kartoffel, z.B. dass sie im Vergleich zu anderen Lebensmitteln extrem wenig Wasser benötigt. Das mitgebrachte Bamberger Hörnchen ist eine alte Sorte und „Passagier auf der Arche des Geschmacks“, mit der Slow Food Lebensmittel vor dem Vergessen und Verschwinden rettet. Es hat einen besonders feinen, nussigen Geschmack. Auch Hülsenfrüchte wie Linsen waren fast in Vergessenheit geraten, erfahren aber erfreulicherweise in den letzten Jahren eine Renaissance in unseren Küchen. Auch dafür leistet Slow Food Saarland einen wichtigen Beitrag z.B. mit den Hülsenfrüchtewochen. Patric Bies vom Partnerbetrieb des Biosphärenreservates, der Bliesgau-Ölmühle arbeitet eng mit Landwirten zusammen, die Hülsenfrüchte im Bliesgau und der Nachbarschaft anbauen.
Der Verbandsvorsteher des Biosphärenzweckverbandes Bliesgau Landrat Dr. Theophil Gallo lobte den global-regionalen Ansatz der Aktion: „Kartoffeln und Hülsenfrüchte sind optimal geeignet für eine gesunde Ernährung. Wenn sie bei uns im Bliesgau wachsen, schonen sie zudem das Klima durch die kurze Transportwege vom Acker auf den Teller. Hülsenfrüchte sind besonders wertvoll für den Speiseplan der Zukunft. Sie sind nämlich als pflanzliche Eiweißquelle gut geeignet um die wachsende Weltbevölkerung gut zu versorgen“. Schulleiterin Barbara Neumann unterstrich die Wichtigkeit regionaler Produkte: „Ich bin als Kind auf dem Land aufgewachsen. Das hat mich geprägt. Daher kaufe ich, wann immer es möglich ist, regionale und saisonale Produkte. Ich finde es wichtig, dass man den Kindern die Möglichkeit gibt, dieses Wissen zu erlangen und auch ein bisschen `Landkind` zu werden“.