Zwei Tage präsentierte sich das Netzwerk blühende Landschaft und die Leindotter-Initiative auf den Ökofeldtagen bei Ditzingen (Stuttgart). Die nunmehr vierten Feldtage gelten als die größte Fach- und Präsenzplattform der ökologischen Landwirtschaft in Deutschland.
Schon auf den ersten Feldtagen 2017 bei Kassel warb man mit Unterstützung von Patric Bies, Bliesgau-Ölmühle für die Vorzüge des Leindotters. In diesem Jahr bekam die Initiative Rückenwind durch die neue Diversitätsstudie über Leindotter.
Die im März 2023 erschienene wissenschaftliche Veröffentlichung von Dr. Stefanie Göttig bestätigt, dass ein zusätzlicher Anbau von Leindotter in Erbsenkulturen die Diversität der Bestäuberinsekten fördert. Im Leindotter-Erbsen-Mischfruchtanbau finden sich insgesamt 59 Wildbienenarten an - praktisch zehn Prozent aller Bienenarten. Des Weiteren teils gefährdete und seltene Arten, wie etwa die Vierfleckige Schmalbien. Zu den Bienen gesellen sich auf den Mischfruchtfeldern eine Unmenge an Schwebfliegen und mit zehn Marienkäfer leben auf den Leindotter-Erbsen-Mischfruchtkulturen doppelt so viele Arten, wie auf den reinen Erbsenkulturen.
Entsprechend groß war unter den zahlreichen Landwirt*innen das Interesse, denn die Pflanze vereint überragende blühende Eigenschaften mit ökonomischen Mehrwert. Während klassische Blühprogramme überwiegend auf Gewächse setzen, die meist nur auf diese eine Merkmal aufweisen.
Leindotter-Pionier Thomas Kaiser, der lange für diese Studie gekämpft hat, zieht ein positives Fazit der Präsentation. „Es gelingt immer mehr, das Bewusstsein für die vielfältigen Möglichkeiten alternativer Energie- und Eiweißpflanzen zu schärfen. Leindotter eignet sich hervorragend für einen großflächigen Anbau und Einsatz in der Ernährung, Mobilität und Industrie“.
Die nächsten Öko-Feldtage finden 2025 auf dem Wassergut Canitz bei Leipzig. Deutschlands größte Fach- und Präsenzplattform der ökologischen Landwirtschaft findet vom 18. bis zum 19. Juni 2025 erstmalig in Sachsen statt.